Wie haben Sie das geschafft?
Einmal im Monat gab es zum Beispiel ein Begegnungs-Café für alle Interessierten. Bei einem Stück Kuchen kamen Menschen ins Gespräch. In Infoveranstaltungen ging es darum, welche Werte Deutschland prägen, was Demokratie eigentlich bedeutet. Mit mehreren Reisegruppen machten wir Bildungsfahrten nach Berlin, Stuttgart und Straßburg. Wir besuchten die Parlamente, trafen Abgeordnete und erlebten Plenarsitzungen mit. Danach waren viele überrascht, sagten, jetzt verstünden sie, warum es oft so lange dauert, bis politische Entscheidungen fallen. Mit anderen Gruppen besuchten wir die Freilichtbühne, gingen ins Theater. Für mich war das Herz des Projekts ein internationaler Kochtreff für Frauen. Einheimische und Geflüchtete fanden zueinander. Jede Teilnehmerin konnte Speisen aus ihrem Land vorstellen, war zugleich Expertin und Lernende. Einige kamen direkt nach ihrer Ankunft in Deutschland zu der Runde, konnten noch kein Wort Deutsch – aber brachten sich direkt beim Spargelschälen ein. Gelebte Integration, ohne es so zu benennen. Gemeinsam etwas machen, kochen und dann zusammen essen, das verbindet.
Was hat es gebracht?
Die Begegnungen, die Kontakte, die Gespräche im Dorf sind schwer messbar. Viele grüßen sich nun auf der Straße. Was zwischen Menschen entsteht – die Freundschaften, dieser Austausch –, ist unendlich wichtig für das Gemeinwesen.