Zahlen und Fakten
Hass im Netz ist alltäglich und nimmt weiter zu. Das zeigt eine Studie des Kompetenznetzwerks gegen Hass im Netz. Fast jede zweite Person in Deutschland (49 Prozent) wurde schon einmal online beleidigt. Ein Viertel (25 Prozent) der Befragten wurde mit körperlicher Gewalt und 13 Prozent mit sexualisierter Gewalt konfrontiert. Besonders häufig betroffen sind nach eigenen Angaben Personen mit sichtbarem Migrationshintergrund (30 Prozent), junge Frauen (30 Prozent) und Menschen mit homosexueller (28 Prozent) und bisexueller (36 Prozent) Orientierung.
(Quelle: „Lauter Hass – leiser Rückzug“, Kompetenznetzwerk gegen Hass im Netz, 2024.)
Rund ein Viertel der 10- bis 17-Jährigen in Deutschland nutzt Social Media „riskant viel“ – das ergab eine Studie der Krankenkasse DAK-Gesundheit und des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf. Hochgerechnet seien es 1,3 Millionen Kinder und damit dreimal so viele wie im Vor-Corona-Jahr 2019.„Riskant viel“ bedeutet: ein häufiger und langer Gebrauch sozialer Medien mit erhöhtem Risiko für schädliche Folgen für die Gesundheit.
(Quelle: DAKStudie Mediensucht, 2023/24.)
Viele Studien belegen negative gesundheitliche Auswirkungen exzessiver SmartphoneNutzung. Aber wie viel ist zu viel? Müssen wir uns ganz vom Handy verabschieden, damit es uns besser geht? Nicht nötig, sagen Forscherinnen und Forscher der RuhrUniversität Bochum. In einer Studie verglichen sie zwei Versuchsgruppen: Eine verzichtete im Versuchszeitraum komplett auf das Smartphone, die andere reduzierte die SmartphoneNutzung um täglich eine Stunde. Fazit: In beiden Gruppen zeigten sich ähnlich positive Effekte auf Gesundheit und Wohlbefinden. In der Gruppe, die nur reduzierte, hielten diese Effekte sogar länger an.
(Quelle: Brailovskaia, J. et al., Finding the „sweet spot“ of smartphone use. Journal of experimental psychology, 2022.)
Wie können wir im Netz gut auf uns selbst und auf andere achtgeben? Die 10 Gebote der Digitalen Ethik geben Antworten. Studierende der Hochschule der Medien entwickelten sie unter der Leitung von Petra Grimm.
1
Erzähle und zeige möglichst wenig von dir.
2
Akzeptiere nicht, dass du beobachtet wirst und deine Daten gesammelt werden.
3
Glaube nicht alles, was du online siehst, und informiere dich aus verschiedenen Quellen.
4
Lasse nicht zu, dass jemand verletzt und gemobbt wird.
5
Respektiere die Würde anderer Menschen und bedenke, dass auch online Regeln gelten.
6
Vertraue nicht jedem, mit dem du online Kontakt hast.
7
Schütze dich und andere vor drastischen Inhalten.
8
Miss deinen Wert nicht an Likes und Posts.
9
Bewerte dich und deinen Körper nicht anhand von Zahlen und Statistiken.
10
Schalte hin und wieder ab und gönne dir eine Auszeit.