Klimaschutzstiftung fördert Maker-Szene

  • Stiftungsrat der Klimaschutzstiftung hebt das Potenzial der Maker-Szene für den Klimaschutz
  • Naturbasierte Klimaschutzprojekte in Baden-Württemberg werden umgesetzt
  • Ideenwettbewerb für innovative Forschungsprojekte zum Thema nachhaltiges Bauen

Der Stiftungsrat der Klimaschutzstiftung Baden-Württemberg hat in seiner Sitzung an diesem Montag (23. Oktober) in Stuttgart die Arbeit für das kommende Jahr definiert. Mit einem zentralen Beschluss will er das Potenzial der sogenannten Maker-Szene nutzen, indem dort gezielt Kursangebote für den Klimaschutz entwickelt werden. Des Weiteren startet die Stiftung einen Ideenwettbewerb für Forschungsprojekte zum Thema „Nachhaltiges Bauen“ und treibt die Entwicklung regionaler Pilotprojekte zum naturbasierten Klimaschutz voran.

Do It Yourself! Klimaschutz selbstgemacht

Neues selbst herstellen und Bestehendes verbessern – das sind die nachhaltigen Prinzipien der sogenannten Maker-Szene. Moderne Werkzeuge wie Lasercutter und 3D-Drucker stehen in Maker-Spaces allen zu Verfügung und können zur selbstständigen Umsetzung innovativer Ideen genutzt werden. Dieses Potenzial soll laut eines neuen Beschlusses des Stiftungsrats für den Klimaschutz genutzt werden.

Das neue Programm Klimaschutz – Selbermachen verfolgt den bislang einzigartigen Ansatz, die Maker-Szene strukturiert zu unterstützen, damit innovative Kursangebote entwickelt werden. In den Kursen erlernen Teilnehmerinnen und Teilnehmer die technischen und handwerklichen Fähigkeiten, um eigene Projekte für den Klimaschutz umzusetzen. Dafür sollen Maker-Spaces und Vereine mit Bildungseinrichtungen vernetzt werden. Die Ausgestaltung des Programms fand in enger Abstimmung mit Akteuren aus der Maker-Szene statt. Der Stiftungsrat hat für das Programm ein Budget von 500.000 Euro beschlossen. 

„Baden-Württemberg war schon immer ein Land der mutigen Innovationen, der Tüftlerinnen und der Schrauber. In der Maker-Szene sind Menschen mit vielen Ideen aktiv, die ihr Wissen gerne weitergeben“, sagt die Vorsitzende des Stiftungsrats, Umweltministerin Thekla Walker MdL. „Mit dem neuen Programm werden wir mehr Menschen in die Lage versetzen, eigene praktische Lösungen für mehr Klimaschutz zu realisieren.“

"Mit dem neuen Programm werden wir mehr Menschen in die Lage versetzen, eigene praktische Lösungen für mehr Klimaschutz zu realisieren."
Umweltministerin Thekla Walker MdL

Pilotprojekte zum naturbasierten regionalen Klimaschutz

Mit weiteren Beschlüssen startet die Stiftung einen Ideenwettbewerb für Forschungsprojekte zum Thema Nachhaltiges Bauen und treibt die Entwicklung regionaler Pilotprojekte zum naturbasierten Klimaschutz weiter voran. „Klimaschutz wirkt vor allem dann in die Gesellschaft hinein, wenn er konkret erlebt und erfahren werden kann“, sagt Christoph Dahl, Geschäftsführer der Baden-Württemberg Stiftung, unter deren Dach die Klimaschutzstiftung angesiedelt ist. „Deswegen wollen wir regionale naturbasierte Klimaschutzprojekte ausbauen, die in der Natur erlebt werden und an denen sich Unternehmen beteiligen können.“

Naturbasierte Klimaschutzprojekte reduzieren den Ausstoß von Treibhausgasen oder schaffen natürliche Kohlenstoffspeicher bzw. bewahren diese. Beispielsweise werden ausgetrocknete Moorflächen wieder vernässt oder Wälder klimaresilient umgebaut. Auch zum Erhalt der Biodiversität oder zum Schutz vor Erosion tragen solche Projekte bei. Seit Anfang 2023 hat die Klimaschutzstiftung in vier Pilotprojekten in Hechingen, Ehingen/Donau, Biberach und im Landkreis Calw, die von der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen und der Flächenagentur Baden-Württemberg umgesetzt werden, die Grundlage für die Entwicklung solcher Projekte in Baden-Württemberg gelegt. Nun sollen die Klimaschutzmaßnahmen auf den Flächen umgesetzt werden. Für diese Umsetzung stellt der Stiftungsrat 550.000 Euro zur Verfügung.

Ideenwettbewerb für innovative Forschung

Rund 40 Prozent der CO2-Emissionen weltweit sind auf den Bau- und Gebäudesektor zurückzuführen. Um dessen Klimabilanz zu verbessern, braucht es mutige Forschung. Mit einem Ideenwettbewerb „Nachhaltiges Bauen“ will die Klimaschutzstiftung die Entwicklung ungewöhnlicher Forschungsansätze unterstützen, die eine finanzielle Förderung für eine erste Erprobung erhalten. Der Stiftungsrat bewilligte ein Budget von 1 Mio. Euro für die Umsetzung des Ideenwettbewerbs.

Um die vielversprechendsten Ideen weiterzuführen, werden diese von einem Expertengremium für ein Folgeprogramm empfohlen. Dort können die Ansätze weiter ausgearbeitet, beforscht und in die Praxis überführt werden. Für dieses Folgeprogramm bewilligte der Stiftungsrat zusätzlich 1 Mio. Euro.

Pressemitteilung zum Download