Maxime Krämer, 31, hatte gehofft, dass es ihr leichter fallen würde, ihre Werkstatt für maßgefertigte Möbel in Heidelberg aufzugeben. Schließlich hatte sie die Entscheidung, ihren gut gehenden Betrieb nach sieben Jahren aufzugeben, als Erleichterung empfunden. Als im Februar dieses Jahres die Maschinen abgeholt wurden, war sie dennoch ziemlich aufgelöst. Aber es ging einfach nicht mehr. Seit der Schwangerschaft und der Geburt ihrer Tochter Mitte 2021 war die selbstständige Schreinermeisterin einer Zerreißprobe ausgesetzt. Aufgerieben zwischen den Anforderungen eines Lebens mit Kind, den Wünschen der Kundschaft, den Erwartungen an sich selbst – und finanziellen Sorgen. Denn selbstständige Schwangere haben keinen Anspruch auf gesetzlichen Mutterschutz, wie etwa Angestellte ihn haben. Und es gibt auch keine ausreichende andere Möglichkeit, sich vor oder nach der Geburt abzusichern. Nach eineinhalb Jahren hat Maxime Krämer aufgegeben. „Ich bin diesen Schritt nicht wegen meiner Familie, sondern für sie gegangen“, sagt sie. Das ist ihr wichtig. Geschlagen gibt sie sich aber nicht. Gemeinsam mit anderen betroffenen Frauen hat sie den Verein „Mutterschutz für alle!“ gegründet, eine Petition auf den Weg gebracht und 110.000 Unterschriften für ihr Anliegen gesammelt. Der Bundestag muss das Thema also behandeln. „Ich hoffe, dass es andere Frauen irgendwann mal leichter haben als ich.“