Alfred Keller, Gas-Wasser-Installateurmeister

Elisa Holz
Lesedauer: 1,5 Minuten

"Im Handwerk können wir was bewegen. Wir halten hier die Fahne hoch. Leider wird das von der Gesellschaft und vor allem von der Politik noch nicht wirklich anerkannt."
Alfred Keller, Gas-Wasser-Installateurmeister, Überlingen-Lippertsreute
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„Ich habe einen Drive zur Veränderung“, sagt Alfred Keller, 50. Sein beruflicher Aufstieg als Unternehmer begann vor mehr als 25 Jahren ganz klein in einer Garage. Heute führt der gelernte Klempner und Gas-Wasser-Installateurmeister einen florierenden Betrieb in der Nähe des Bodensees – mit 25 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, sieben Azubis sowie zwei Dual-Studierenden. Nachwuchssorgen hat er keine, im Gegenteil. Der Unternehmer bekommt mehr Bewerbungen, als er Stellen zu besetzen hat. Der Grund: Alfred Keller hat vor knapp fünf Jahren die 4-Tage-Woche eingeführt. Sein Team powert von Montag bis Donnerstag 38,5 Stunden durch, hat dafür aber freitags frei. Nach anfänglichen Bedenken und einer Testphase hat sich das Arbeitszeitmodell für das Unternehmen Keller ausgezahlt. Die Motivation ist hoch, die Stimmung unter den Mitarbeitenden gut. Selbst die Kundschaft akzeptiert die Arbeitszeiten – auch weil im Notfall immer jemand zu erreichen ist. Den Erfolg sieht Keller als Beleg, dass man insbesondere im Handwerk nicht vor unkonventionellen Methoden zurückschrecken darf. „Diese Kreativität und Flexibilität ist ja gerade unsere Stärke.“

IN ALLEN EHRENÄMTERN

Obermeister seiner Branche im Bodenseekreis, stellvertretender Vorsitzender des Fachverbands in Baden-Württemberg, Vorstandsmitglied in der Kreishandwerkerschaft und stellvertretender Kreishandwerksmeister – die Liste der Ehrenämter, die Alfred Keller übernommen hat, ist sehr lang. Für Keller ist das eine Frage gesamtgesellschaftlicher Verantwortung. Aber die Ehrenämter bringen ihm auch persönlich viele Vorteile: Er kennt Gott und die Welt, ist immer bestens informiert und sitzt mit am Tisch, wenn wichtige Entscheidungen für seine Branche getroffen werden.

 

 

Auf dem Flip-Chart stehen die Ergebnisse einer Teamsitzung. Ein Thema: die 4-Tage-Woche.
In der Sanitärausstellung werden Techniken zur Wasseraufbereitung gezeigt.
Auch Waschtischanlagen können die Kunden vor Ort in Augenschein nehmen.
Alfred Keller überprüft den Lagerbestand mit einem Tablet.
Gut geordnet: Im Maschinenpark lagert alles, was das Team fürs Tagesgeschäft benötigt.