Gemeinsam gegen Mobbing
Resilienz bei Kindern

Wie schädlich ist Mobbing für junge Betroffene? Und wie können wir Kinder davor schützen? Ein Überblick.

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Zahlen & Fakten: Welche Folgen hat Mobbing?
Rund ein Drittel der von Mobbing Betroffenen entwickelt psychische Störungen. Dazu zählen etwa Depression, Angststörungen, psychosomatische Probleme oder Selbstverletzung.

Quelle:
Moore et al., Consequences of bullying victimization in childhood and adolescence. Worldjournal of psychiatry, 2017.

Wie häufig ist Mobbing?

Rund zehn Prozent der Schülerinnen und Schüler in Deutschland sind von Mobbing in der Schule betroffen. Rund fünf Prozent mobben andere. In einer Schulklasse von 30 Kindern befinden sich also im Schnitt drei Betroffene und ein bis zwei Täterinnen oder Täter. Rund sieben Prozent der Schülerinnen und Schüler haben Erfahrungen mit Cybermobbing gemacht.

Quelle: HBSC­Studienverbund Deutschland, 2024.

Was kann ich tun, wenn mein Kind gemobbt wird?

Reden Sie die Probleme nicht klein („Das wird schon wieder.“) Versuchen Sie, gemeinsam Wege zu finden, wie Sie etwas an der Situation ändern können. Kinder und Jugendliche sind durch Mobbing stark belastet und kommen alleine nicht aus ihrer schwierigen Lage heraus.

Keinesfalls sollten Eltern auf eigene Faust versuchen, Täterinnen bzw. Täter oder deren Eltern zu konfrontieren. Anlaufstellen sind neben der Klassenlehrkraft auch Beratungslehrkräfte, Schulsozialarbeiter oder Schulpsychologinnen. Wenn möglich, dokumentieren Sie zuvor die Mobbingvorfälle. Lassen Sie nicht locker und nehmen Sie die Schule in die Pflicht. Wenn Sie in Ihrem Bemühen mit der Schule nicht weiterkommen, schalten Sie das Schulamt ein.

Ermutigen Sie Ihr Kind, mit netten Kindern in Kontakt zu kommen. Dabei kann es helfen, einem Verein (Sport, Musik) beizutreten. Fördern Sie die Stärken Ihres Kindes.

Das macht die Situation meist nicht besser. Ihr Kind sollte aber möglichst nicht auf Anrufe oder Nachrichten der Täterin bzw. des Täters reagieren. Sperren Sie diese stattdessen auf dem Handy oder der genutzten Online­Plattform. In sozialen Medien können herabwürdigende Posts zudem gemeldet werden und es kann um deren Löschung gebeten werden. Gehen die Täterinnen oder Täter auf die gleiche Schule wie Ihr Kind, wenden Sie sich an diese (s.o.).  Unter Umständen kann es sinnvoll sein, die Polizei einzuschalten.

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Rat und Hilfe

Mit wem kann ich darüber reden, dass mein Kind gemobbt wird?

Nummer gegen Kummer – das Elterntelefon. Kostenlose, anonyme Telefonberatung: 0800 1110550.

bke-Elternberatung: Kostenlose, anonyme Online-Beratung für Eltern: https://eltern.bke-beratung.de

Aus der Stiftung – Gesellschaft & Kultur

Mobbing&Du

Mobbing kann viel Leid verursachen und das Klima an einer Schule vergiften. Deshalb entwickelte die Baden-Württemberg Stiftung mit der Universitätsklinik Heidelberg das Präventionsprogramm Mobbing&Du. Der Grundgedanke: Jede und jeder Einzelne (Kinder und Lehrkräfte) hat bei Mobbing eine Rolle. Das heißt: Jede und Jeder kann auch etwas dagegen tun – indem man hinschaut und nicht zusieht. Das Programm ist für die Klassenstufen 3 bis 9 konzipiert und hat zum Ziel, alle dazu zu befähigen, Mobbing zu erkennen, zu beenden und zu verhindern. Dabei kommt ein Bündel an Maßnahmen zum Einsatz, etwa Interventionskonzepte, Klassenstunden und E-Learning-Einheiten.

Weitere Informationen, auch für interessierte Schulen, gibt es unter:
www.mobbing-und-du.de