„Krieg zeigt einem, was wirklich wertvoll ist“
Tetiana Hanzha, 26, ist aus der ukrainischen Hauptstadt Kyjiw (Kiew) nach Deutschland geflohen. Sie hat Literatur studiert und ist Filmemacherin. Derzeit arbeitet sie an einer Dokumentation über Vergewaltigung als Kriegsverbrechen. Sie nahm im Sommersemester 2022 an der Internationalen Klasse der Filmakademie Baden-Württemberg in Ludwigsburg teil.
„Geld hat mir nie viel bedeutet. Viel wertvoller sind Erfahrungen, Erinnerungen, emotionales Kapital. Wissen ist mein Schatz, den mir niemand nehmen kann. Alles, was ich verdiene, investiere ich in Bücher, Kinobesuche oder Reisen. Einige Mentorinnen und Mentoren haben mich gewarnt: Dokus zu machen ist nichts, um Geld zu verdienen. Sie hatten leider recht. Ich arbeite deshalb noch als Englischlehrerin und Übersetzerin.
Zu studieren und nebenbei Geld verdienen zu müssen, ist hart. Ich versuche, die Balance zu halten zwischen gut bezahlten Jobs und meinen Herzensprojekten. Manchmal stecke ich auch eigenes Geld in Produktionen, die mir wichtig sind. Meine Mutter erinnert mich oft daran, für das Alter vorzusorgen.