Die Belohnung
Ein Algorithmus stellt derzeit alle zehn Minuten 6,25 Bitcoin für die Arbeit der Miner bereit – das entspricht aktuell einem Wert von mehr als 140.000 Euro. Die Belohnung wird aber nicht unter den Minern aufgeteilt. Belohnt wird, wer die Kette aus Transaktionen am schnellsten überprüft und zu einem Block zusammenfasst. Ein Block besteht dabei aus bis zu 4.000 verschiedenen Transaktionen. Alle Daten dieser Überweisungen, zu denen auch Cems Transaktion gehört, liegen den Netzwerkmitgliedern in Form einer Ziffernfolge vor: Absender, Empfänger, Uhrzeit, Höhe der Überweisungen. Die Miner müssen diese Ziffernfolge nun mit weiteren Ziffern ergänzen, um einen bestimmten Hashwert zu erhalten. Das ist ein Zahlencode, der in verschlüsselter Form alle Daten der Transaktionen des Blocks sowie Informationen zum Vorgängerblock beinhaltet. Um den Hashwert zu errechnen, helfen weder Logik noch Mathematik – gefragt ist stumpfes Ausprobieren: Wer seine Gewinnchancen erhöhen will, muss möglichst schnell möglichst viele Antworten durchspielen. Dafür braucht es enorme Rechenkapazitäten. Miner schließen sich inzwischen in Computerpools zusammen, um die nötigen Rechenleistungen zu stemmen. Laut einer aktuellen Schätzung des Cambridge Centre for Alternative Finance entspricht der Energieverbrauch des globalen Bitcoin-Minings mit 125 Terawattstunden dem von Volkswirtschaften wie Schweden oder Argentinien.
Die Miner „schürfen“ also neue Bitcoins. Die Geldmenge erhöht sich auf diese Weise kontinuierlich, im Juli 2022 lag sie bei 19,11 Millionen Bitcoin. Es existiert jedoch eine Obergrenze von 21 Millionen Bitcoin. Diese hat sich das Bitcoin-Netzwerk selbst gesetzt, um einer Inflation vorzubeugen. Ist die Grenze erreicht, schätzungsweise im Jahr 2140, erhalten die Miner keine neuen Bitcoins mehr, sondern Transaktionsgebühren, die dann von denjenigen gedeckt werden müssen, die Zahlungen tätigen.